So, wir haben bei der Evolution von Adam und Eva angefangen und haben ganz kurz die Wahrnehmungspsychologie angekratzt. Nun gibt es auch noch ein paar technische Eigenschaften, von denen wir zumindest ein paar kurz mal erwähnen wollen.
Blendung:
Es wird unterschieden zwischen physiologischer Blendung und psychologischer Blendung. Erstere meint eine Blendung von hellen Lichtquellen oder Flächen, die uns aktiv daran hindern gut zu sehen. Wir müssen die Augen zusammenkneifen oder haben Schwierigkeiten die Umgebung oder unsere Sehaufgabe wahrzunehmen. Das kann bei jedem Menschen etwas variieren und auch das Alter spielt eine Rolle. Grundsätzlich sollte diese Art der Blendung aber nach Möglichkeit vermieden werden.
Psychologische Blendung ist deutlich subjektiver. Der Punkt, an dem wir uns durch Blendung gestört fühlen, ist bei jedem Menschen anders. Hier hilft es auf das eigene Gefühl zu hören, wenn wir bei Freunden oder anderen Leuten zuhause sind und einfach mal deren Beleuchtung auf uns wirken lassen. Was ist angenehm, wobei fühlt ihr euch gestört? Insgesamt raten wir davon ab, nur weiches, diffuses oder sog. Indirektes Licht zu verwenden, um unbedingt jede Art von Blendung zu vermeiden. Das macht den Raum eher uniform und langweilig.
Farbwiedergabe:
Wir sehen ein Objekt, indem Licht auf die Oberfläche trifft und von dieser in Richtung unseres Auges reflektiert wird. Eine Oberfläche kann allerdings nur die Farben reflektieren, die auch im Licht enthalten sind. Sehen wir ein Objekt im Raum beispielsweise knallig rot, werden alle Wellenlängen absorbiert und nur die roten Lichtwellen reflektiert. Wird aus der Lichtquelle aber kein rotes Licht ausgesendet, kann es auch nicht vom Objekt reflektiert werden. Es sieht für uns grau aus. Das ist nun ein krasses Beispiel, zeigt aber ganz gut, wie wichtig die Farbzusammensetzung im Licht ist. Wir geben uns Mühe mit der Farbauswahl einzelner Stoffe, Wandfarben und Einrichtungsgegenstände – und dann sieht es bei uns zuhause im künstlichen Licht ganz anders aus? Im Zeitalter der LED müssen wir leider auf solche technischen Eigenschaften wie den sog. Colour Rendering Index (CRI) / die Farbwiedergabe achten.
Warme Lichtfarben werden auch heute noch mit der Farbwiedergabequalität von einer idealisierten Glühlampe verglichen. Der Draht / Faden, der zum Glühen gebracht wird, emittiert Licht wie wir es natürlicherweise von Feuer bzw. Glut kennen. Je heißer die Glut, desto weißer das Licht – deswegen erzeugen 100W Glühlampen weißeres oder kühleres Licht, als 25W Lampen. Die Anlehnung an sowas elementares und natürliches wie Feuer und Glut zeigt, wie gut die Glühlampe von ihrer Lichtqualität her für uns Menschen war.
Die LED hat einige Zeit gebraucht, um von ihrer Qualität her an die Glühlampe heranzukommen. Ist man bereit etwas tiefer in die Tasche zu greifen, sind auch durchaus gute LED-Lampen auf dem Markt erhältlich. Im professionellen Bereich sowieso, aber auch für den privaten Konsumenten ist die erhältliche Lichtqualität von LED-Lampen in den vergangenen Jahren deutlich besser geworden. Trotzdem gilt: wenn ihr die Chance habt das Licht vorher zuhause auszuprobieren, dann macht das! Probieren geht vor Studieren und auch wir „Profis“ schauen uns Leuchten erst mal an, bevor wir sie verplanen.
Lebensdauer:
Die Lebensdauer ist so eine Sache. Auf vielen LED-Leuchtmitteln steht die Angabe 50.000h oder ähnliche Zahlen. Ja, hochwertige LED-Leuchtmittel von namhaften Herstellern können wirklich unfassbar lange funktionieren. Meist geht aber die Betriebstechnik vorher kaputt, nicht die LED an sich, sondern die Technik, die den Strom von 230V auf z.B. 12V wandelt. Nehmen wir aber mal die idealisierten 50.000 Stunden und rechnen das in Jahre um… wenn ihr die LED jeden Tag komplett eingeschaltet lassen würdet, also 24 Stunden an 365 Tagen, würde die LED theoretisch gut 5,5 Jahre lang funktionieren. Nun sind 24 Stunden Betriebszeit der LED für das private Zuhause nicht unbedingt sinnvoll… nehmen wir mal 2 Stunden pro Tag. Dann hättet ihr schon gut 68 Jahre was von dem Leuchtmittel… also selbst, wenn die Betriebstechnik nach der Hälfte der Stunden den Geist aufgibt, hättet ihr immer noch eine LED-Lampe für 34 Jahre gekauft…
Was ich damit sagen möchte: kauft von namhaften Herstellern (z.B. Philips, Osram, Radium, LEDvance (die letzten beiden waren auch mal Osram…) – nein, dafür bekommen wir hier kein Geld) und kauft nicht das günstigste, sondern Qualität. Dann seid ihr auch bei der Farbwiedergabe auf der sichereren Seite…
Gutes Licht blendet euch nicht störend, sondern lässt euch angenehm sehen.
Gutes Licht taucht eure Umgebung in satte und echte Farben.
Gutes Licht ist nachhaltig.
Mit diesem dritten Teil ist die Suche nach dem Guten Licht schon recht ergiebig gewesen… aber mindestens ein Teil kommt noch – der wohl wichtigste! 🙂