Evolutionär betrachtet ist klar: für uns Menschen ist das beste Licht das Tageslicht, danach das Licht von Feuer… im Innenraum also die Kerze. Dem am Nächsten kommt beim künstlichen Licht die gute alte Glühlampe, die durch ihren glühenden Faden Licht emittiert und ein ‚natürliches‘ Lichtspektrum erzeugt. Das gleiche Prinzip gilt bei der Halogenlampe, die ebenfalls eine Glühlampe ist, aber deren Glühfaden durch die Verwendung eines Halogens eine längere Lebenszeit und bessere Lichtausbeute hat.
Energiesparlampen erzeugen mit Abstand das schlechteste Licht bei den privat erwerblichen Lichtquellen. Das Lichtspektrum ist unvollständig und die Lampen sind mit hochgiftigem Quecksilber ausgestattet. Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen und Leuchtstoffröhren) sind in der EU mittlerweile ebenso verboten, wie die Glühlampen. Nur Restbestände dürfen noch abverkauft werden.
Die LED hat sich über die Jahre zu einer guten Lichtquelle entwickelt, wenn man bereit ist ein wenig Geld in die Hand zu nehmen. Dafür benötigt sie im Vergleich mit der Glühlampe nur etwa ein Zehntel der Energie für die gleiche Lichtausbeute und ist (bei guter Qualität) sehr langlebig. Das Lichtspektrum ist im sichtbaren Bereich vollständig, wenn auch im Vergleich zum Tageslicht oder Glühlampe ungleichmäßiger balanciert. Auch hier gibt es im professionellen Bereich schon sehr gute Entwicklungen bei der Gestaltung des LED-Spektrums.

Spektren beispielhaft für versch. Lichtquellen
Auch bei der LED wird die Lichtfarbe in einer Temperatur, in Kelvin, gemessen. 2700K ist eine warmweiße Lichtfarbe, die in etwa einer Glühlampe mit 60W entspricht. In öffentlichen Bereichen werden für Lounges oder Sitzbereiche 3.000K eingesetzt, in Büroräumen 4.000K (neutralweiß). Alles ab 5.300K gilt als Kaltweiß (oder Tageslicht-weiß) und geht in Richtung Tageslicht-Kühle (mittags zB 8.000K und mehr).
Im privaten Wohnbereich empfehlen wir eine Lichttemperatur von 2.700K und max. 3.000K, für Couchbereiche darf es auch mal wärmer sein – je wärmer die Lichtfarbe, desto rötlicher das Licht. Bei einzelnen LED-Lampen, zB in einer Fassung am stoffummantelten Kabel, darf es auch mal 2.200K sein, sollte aber nicht die vorherrschende Lichtfarbe in der Wohnung werden.
Bezeichnend für die Zusammenstellung des Lichts, also für das Farbspektrum, ist bei den LEDs die sogenannte Farbwiedergabe. Wir können das Licht ja nicht sehen, sondern nur die Rückreflektion eines Objektes. Ist das Objekt zB Karminrot, können wir das Objekt nur in dieser Farbe sehen, wenn diese Farbe auch in dem Spektrum des Lichts vorkommt. Ansonsten sehen wir nur Teile der Farbe und das Objekt wird zB rosa oder pink… oder, wenn gar kein Rot, Orange oder andere Bestandteile der Farbe Karminrot im Licht enthalten sind, wirkt das Objekt nur grau.
Da bei einer LED das Licht (momentan noch) durch eine blaue LED erzeugt wird und erst danach von einem Phosphorgemisch in weißes Licht umgewandelt wird, ist der Blau-Anteil in den LEDs in der Regel recht hoch, während Rot-Anteile am anderen Ende des Spektrums oft zu kurz kommen. Besonders ausschlaggebend bei der Farbwiedergabe ist also der Rot-Anteil, welcher bei Lampen im normalen Handel aber nicht genannt wird. Worüber bei schon eher professionellen Lampen im Handel informiert wird, ist die ‚gemittelte‘ Farbwiedergabe (CRI oder Ra). Der CRI (oder Ra) sollte in privaten Räumlichkeiten nie unter 90 sein.
LEDs gibt es als Streifen wie auf einer Filmrolle, als Module fest verbaut in Leuchten oder als sogenanntes Retrofit. Die LED Retrofits haben Sockel, die in herkömmliche Fassungen passen, also zB E14 oder E27. Es gibt sie in dimmbarer oder nicht dimmbarer Ausführung. Eine neuere Errungenschaft ist eine Dimmkurve der LEDs, die der einer Glühlampe nachempfunden ist. Eine Glühlampe erzeugt weißeres Licht bei 100% Betrieb, das Licht wird jedoch rötlicher je weiter wir runterdimmen… bis irgendwann nur noch ein orange-rot glimmender Glühfaden zu sehen ist. Die LED behält beim Dimmen ihre Lichtfarbe, was das Licht im gedimmten Zustand irgendwann fahl erscheinen lässt. Eine sogenannte ‚Dim to Warm‘-Dimmung simuliert also die natürliche Veränderung der Lichtfarbe (je nach Hersteller und Qualität mehr oder weniger gut).